Natürliche Haarfarben – Tipps, Inspiration und Stylingideen

Natürliche Haarfarben bei Kurzhaarfrisuren

 

Haarfarben machen einen nicht unwichtigen Teil des Aussehens und somit auch in gewisser Weise einen Teil der Persönlichkeit aus. Wie das Haar coloriert ist, sei es auf natürliche Art oder mit künstlichen Haarfärbeprodukten, gibt jedem Äußeren Individualität und schafft Vielfalt unter uns Menschen. Von schwarz bis blond sind die verschiedensten Variationen möglich. Auch verändert sich das Haar im Laufe des Lebens. Wie die natürliche Farbe des Haares entsteht, wie man diese durch Färbemittel beeinflussen kann, was die einzelnen Farbtöne so besonders macht und natürlich wieso sich im Alter noch einmal so viel verändert, das wird im folgenden Text beschrieben.

Haarfarben – wie entstehen sie überhaupt?

In unseren Haarwurzeln finden sich sogenannte Melanozyten, das sind die pigmentbildenden Zellen unseres Körpers, die auch Teil der restlichen Haut sind. Diese sind für die Melaninproduktion verantwortlich, die sie aus Aminosäuren des Körpers herstellen. Sie sitzen direkt an der Haarfolikel, also nahe an der Haarwurzel. Das Melanin, das Pigment, das für die Färbung der Haut und eben auch der Haare verantwortlich ist, gibt es in zwei verschiedenen Formen. Das Eumelanin, auch Schwarz-braun – Pigment genannt, und das Phäomelanin, auch gelb-rot-Pigment genannt. Letztlich kommt es bei der genauen Haarfarbe auf das Mischverhältnis dieser zwei Pigmente an.

Während die Schwarz-Braun-Pigmente recht groß sind und für Nuancen von Schwarz, Grau bis Braun verantwortlich sind, sind die Gelb-Rot-Pigmente deutlich kleiner und, wie ihr Name schon sagt, eben für gelbe oder rote Färbungen verantwortlich. Die Menge der jeweiligen Pigmente und ihr Mischungsverhältnis im Haar bestimmt dann die natürliche Haarfarbe. Die kleinen Phäomelanin – Pigmente passen zwischen die größeren Eumelanine, sodass so eine Mischung der Pigmente möglich ist. Je mehr Eumelanin beispielsweise vorhanden ist, desto dunkler und intensiver ist die natürliche Färbung des Haares. Je mehr Phäomelanin vorhanden sind und je weniger Pigmente ganz grundsätzlich, desto blonder ist das Haar.

Wenn alle Pigmente fehlen, der Körper also kein Melanin produzieren kann, spricht man von Albinismus. Die Haare sind dann komplett farblos.

Die Eumelanine im Haar und in der Haut schützen vor UV-Licht, das erklärt also auch etwas, wieso oft hellere Haut-und Haartypen mehr Schutz vor der Sonne benötigen und leichter in der Sonne verbrennen.

Die Farbe – sprich die Pigmente – sitzt im Inneren des Haares, eine äußere Schuppenschicht, die farblos ist, schützt und ummantelt das Haar. Diese Schuppenschicht entscheidet übrigens auch darüber, ob das Haar glänzend und leuchtend erscheint oder eben eher matt. Wenn die Schuppen abstehen, dann wirken die Haare stumpf und trocken. Wenn die Schuppen aber glatt anliegen, verleiht das dem Haar einen gewissen natürlichen Glanz. Mit der grundsätzlichen Struktur des Haares hat das aber nichts zutun. Diese Information ist genetisch veranlagt und sitzt nicht im oder am Haar.

Die verschiedenen Haarfarben

Verschiedene natürliche Haarfarben bei Kurzhaarfrisuren

Durch die verschiedenen Mischungen der zwei Pigmente entstehen die unterschiedlichsten Haarfarben.

Braune Haare

Braune Haare gibt es in diversen Varianten – helles Braun oder etwas dunkler. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass bei braunem Haar die Anzahl der Eumelanine höher ist. Etwas helleres oder dunkleres Braun entsteht dann bei einer kleinen Variation des Mischverhältnisses. Etwas mehr oder weniger Eumelanin macht letztlich die hellere oder dunklere Tönung aus. Es ist die zweithäufigste Haarfarbe weltweit und Menschen mit braunem Haar werden auch als „brünett“ bezeichnet. Stereotypisch werden brünette Menschen oft als selbstbewusst, seriös und intelligent wahrgenommen. Alle diese Charakterzüge werden natürlich nicht durch die Haarfarbe beeinflusst, diese Verbindung ist wissenschaftlich nicht belegbar.

Weiße Haare

Weißes Haar entsteht natürlicherweise im Laufe des Lebens. Die Haare verlieren an Pigmenten, der Körper produziert immer weniger Melanin, sodass weißes Haar eigentlich farbloses Haar ist. Beim Albinismus kommt farbloses Haar allerdings schon von Geburt an vor. Hierbei kann die Haut kein Melanin produzieren, sodass natürliche Hautfärbung und somit auch Haarfärbung nicht möglich ist.

Rote Haare

Rote Haare sind deutlich seltener zu finden als beispielsweise braunes Haar. Sie zeichnet die besonders hohe Anzahl von Phäomelanin aus. Oft charakterisiert dieses Pigment auch die Haut, sodass sie sehr hell wirkt und oft mit vielen Sommersprossen überdeckt ist. Natürliches rotes Haar ist in Deutschland wenig zu finden. Am meisten verbreitet ist es im Norden Europas, ganz besonders in Schottland. Oft haben rothaarige Menschen dickes Haar, aber nicht unbedingt mehr Haare als andere Farbtypen.

Blonde Haare

Blondes Haar unterscheidet sich von anderen Haarfarben wieder in der Zusammensetzung der Pigmente. Hellblondes Haar ensteht durch einen besonders hohen Anteil des Phäomelanin – Pigmentes. Das gelb-rote Pigment sorgt für die helle Farbe und oft auch für einen generell eher hellen und sonnenempfindlichen Hautton. Auch dunkelblonde Haare weisen einen höheren Anteil an Phäomelanin auf als andere Haarfarben, jedoch ist dieser nicht ganz so hoch wie bei rotem oder hellblondem Haar. Dunkelblond ist neben Braun in Deutschland eine der am häufigsten vorkommenden Haarfarben.

Auch gelten blonde Haare vielerorts als Schönheitsideal, was gesellschaftlich aber nicht mehr so intensiv verankert ist wie es einst mal war.

Schwarze Haare

Diese Pigmentierung entsteht durch die deutliche Mehrheit von Eumelanin, die das Haar dunkel erscheinen lassen und Haut und Haar deutlich widerstandsfähiger gegenüber Sonneneinstrahlung machen.

Schwarze Haare sind neben blondem Haar oft auch Teil des typischen gesellschaftlichen Schönheitsideals. Oft kommen sie nämlich in südlicheren Regionen vor, die oft als besonders temperamentvoll gelten. Außerdem gilt schwarzes Haar und sehr dunkelbraune Haare als die häufigste Haarfarbe weltweit. Vor allem in Asien, Afrika, Südeuropa und Mittel- sowie Südamerika sind schwarze Haare keine Seltenheit.

Graue Haare – wie entstehen diese?

Wie graue Haare entstehen

Graues Haar entsteht grundsätzlich durch den Mangel an Melanin. Die Melanozyten sitzen neben der Haarwurzel im Haarfolikel und produzieren wie schon erklärt Melaninpigmente, die dem Haar Farbe verleihen. Im Alter erschwächen diese Zellen und sterben im Laufe der Zeit ganz ab. Somit wird die Pigmentbildung gestoppt und das Haar erscheint farblos, also weiß. Das Absterben der Zellen passiert natürlich nicht von einem Tag auf den anderen, sodass oft eine Mischung aus den weißen Haaren und der natürlichen Farbe entsteht. Dabei erscheint das Haar oft grau obwohl die einzelnen Haare eigentlich weiß sind.

Die Ergrauung der Haare setzt normalerweise zwischen 30 und 50 Jahren ein, kann aber natürlich auch von der Norm abweichen – so ergraut manch einer schon davor, ein anderer erst nach der genannten Zeitspanne.

Eine weitere Möglichkeit für das Ergrauen der Haare sind diverse Krankheiten oder Lebensstile. Hormonstörungen, Autoimmunkrankheiten, Krebserkrankungen, Vitaminmangel, Nikotinkonsum oder auch extreme Sonnenbelastung können Ursachen für graue Haare sein. Der Mythos, Stress könne früh für graues Haar sorgen, ist allerdings nicht belegt und bleibt erst einmal ein Mythos.

Grundsätzlich gilt: ist das Haar einmal grau, wird es seine natürliche Färbung höchstwahrscheinlich nicht mehr bekommen, es sei denn, es wird künstlich nachgeholfen.

Wenn die graue Farbe aber einem Medikament zu verschulden ist, ist das Zurückkommen der normalen Färbung nach Absetzen der Medikation allerdings wahrscheinlich. Dabei empfiehlt sich aber das Gespräch mit dem Arzt oder dem Apotheker.

Wie man mit den grauen Haaren umgeht, das ist natürlich jedem selbst überlassen. Oft genügen schon neue Frisuren, die die neue Farbe umschmeicheln – vielleicht mal etwas Neues?