Kurzhaarfrisuren für Frauen ab 60 – Stylishe Looks für reife Frauen

Plötzlich steht da die „6“ an erster Stelle der Altersangabe. Mit „über 60“ hat ein neues Lebensjahrzehnt und – gefühlt – vielleicht auch ein neuer Lebensabschnitt begonnen. So manche Frau überdenkt aus diesem Anlass neben anderen wichtigen Aspekten auch ihr Aussehen und ihre Außenwirkung. Der Spiegel zeigt nun ein Gesicht mit Lebenserfahrung und Persönlichkeit – einer Persönlichkeit, die es verdient, unterstrichen zu werden. Zu den wichtigsten Merkmalen gehört dabei sicher die Frisur. Sind Kurzhaarfrisuren für Frauen ab 60 geeignet?
Die Mähne aus pubertären Zeiten und die vielleicht braveren Modelle der folgenden Lebensphasen sollen es nicht mehr sein, etwas mehr Bequemlichkeit bei der Pflege der Frisur könnte nicht schaden. Viele Frauen denken allein aus diesem Grund an einen Kurzhaarschnitt. Aber gibt es moderne Kurzhaarfrisuren die auch Frauen mit über 60 tragen können, ohne albern zu wirken?
Berühmte Grundschnitte für Kurzhaarfrisuren
Vorweg: Kurzhaarfrisuren gehören in der Fachwelt eindeutig zu den Frisuren ab 60 die jünger machen. Angesagte Formen sind der Pixie Cut und der Bob. Beide Styles sind unendlich vielseitig, aber in einer Hinsicht doch sehr unterschiedlich: Während der Pixie Cut immer kurz ist, kann der Bob von kinn- bis schulterlang variieren:
- Beim Pixie werden die Seiten, der Hinterkopf und Nacken sehr kurz geschnitten, das Deckhaar bleibt dagegen länger. Der Pixie Cut ist also auch immer ein ausgesprochener Stufenschnitt.
- Der Bob lebt von einem kurz gehaltenen Nacken und oft schrägen, nach vorn länger werdenden Seitenpartien. Bei den kürzeren Formen enden die Seiten meist oberhalb oder seitlich des Kinns. Der Bob kann unterschiedlich stark gestuft oder gefranst, aber auch stumpf geschnitten werden.
Beide Varianten können mit oder ohne Pony getragen werden, wenn mit Pony, dann kann er als Voll- oder Micro-Pony, voluminös oder gestuft bis fransig gestylt werden. Ob glatt, wellig oder lockig- bei diesen beiden Kurzhaarfrisuren für Frauen ist alles möglich. Für welche dieser Frisuren sich Frau entscheidet, ist natürlich auch von ihren individuellen Voraussetzungen abhängig.
Der Stil
Mit über 60 hat eine Frau ihren Stil gefunden. Sie muss sich und anderen nichts mehr vormachen und kann ganz sie selber sein. Charakter und Lebenseinstellung spiegeln sich in ihrer Garderobe. Auch der neue Haarschnitt sollte natürlich ihre Persönlichkeit unterstreichen: damenhaft-elegant, sportlich-unkompliziert, im Business- oder Leisure-Look, flippig, verspielt oder streng.
Der Typ und Gesichtsformen für kurze Haare ab 60

Aber auch der Typ, hier unter anderem die Gesichtsform, spielt eine Rolle bei der Entscheidung für eine coole Kurzhaarfrisur. Häufig ist auch noch eine Brille mit im Spiel. Die wesentlichen Gesichtsformen im Überblick:
Das ovale Gesicht
Das ovale Gesicht hat sanfte Konturen, einen gerundeten Haaransatz und ein weiches Kinn. Die Wangenknochen bilden bei dieser Gesichtsform die breiteste Stelle. Die untere Gesichtshälfte ist etwas länger als die obere, weshalb einem ovalen Gesicht fast jede Frisur steht – auch ein Kurzhaarschnitt. Friseure empfehlen hier besonders unter anderem Frisuren mit Pony, weil ein Pony das ovale Gesicht optisch verkürzt und (noch) ausgewogener proportioniert. Abgesehen davon lassen sich mit einem Pony Stirnfalten tarnen und der Gesichtsausdruck erscheint dadurch vielleicht weicher. Sanfte Wellen und gestufte Seitenpartien, die das Gesicht locker umrahmen, kommen ebenfalls in Frage.
Das runde Gesicht
Das runde Gesicht zeigt einen breite, voll wirkende Wangen und einen rundlichen Kinnbereich. Ähnlich dem ovalen Gesicht hat es eine weiche Kontur. Im Verhältnis zur Gesichtsbreite wirkt es allerdings etwas kürzer und flächiger. Auch einem rundem Gesicht steht – entgegen mancher Expertenmeinung – ein Kurzhaarschnitt. Besonders beim Pixie Cut oder beim Bob lässt sich sicher eine schöne Kurzhaarfrisur finden. Im Gegensatz zum ovalen Gesicht wird für das runde Gesicht allerdings von einem Pony, besonders von einem Vollpony, abgeraten. Stufige, auch asymmetrische Schnitte, ein betonter Hinterkopf – alles, was das Gesicht streckt und die Wangen schmeichelnd umspielt, tragen zum perfekten Look bei.
Das eckige und das herzförmige Gesicht
Das eckige Gesicht erscheint markant – mit einem ausgeprägten Wangenbereich und seitlich gerade verlaufenden Konturen. Es wirkt häufig eher lang. An Stirn und Kinn zeigen sich oft ausgeprägte Ecken.
Durch stufige Schnitte, Locken oder Wellen können einem eckigen Gesicht insbesondere der Bob in einer kürzeren Version und der Pixie Cut weichere Konturen verleihen. Auch bei dieser Gesichtsform ist ein nicht zu gerader, eventuell schräg und angestuft geschnittener Pony günstig, ansonsten eher ein Seiten- als ein Mittelscheitel. Alles, was die eckigen Konturen auflockert und der Frisur optisch Bewegung gibt, trägt zum idealen Ergebnis bei.
Ähnliche Tipps können im Übrigen auch für ein herzförmiges Gesicht gelten. Aber: Besonders für das herzförmige Gesicht und glatte Haare wird auch eine strengere Lösung empfohlen – der Pagenschnitt. Er zeigt beinahe geometrische Formen: einen geraden Vollpony und ebenfalls gerade geschnittene Seiten. In seiner kürzeren Variante endet er ungefähr oberhalb des Kinns.
Die Brille
Für Brillenträgerinnen gilt es in erster Linie darauf zu achten, dass Frisur und Brille zusammen nicht zu viel vom Gesicht verdecken. Zu der Frage, welche Brille mit welcher Gesichtsform und mit welcher Frisur am besten harmoniert, sollten am besten Optiker und Friseur individuell beraten.
Die Haarfarbe für die Kurzhaarfrisur
Ein weites Feld ist die Frage nach der Farbe der neuen Kurzhaarfrisur. Fällt die Entscheidung für das natürliche Ergrauen? (Tipp: Kurzhaarfrisuren für graue Haare!) Oder soll doch gefärbt, getönt oder gesträhnt werden? Die Friseurkunst lässt hier alle Möglichkeiten offen, den eigenen Stil auch mit der Haarfarbe zu betonen – und auch dadurch jugendlicher zu wirken.
Zurzeit liegen graue Haare allerdings voll im Trend, aber auch hierbei wäre ein kritischer Blick angeraten, ob das eigene Grau nicht durch etwas Nachhilfe attraktiver wirken könnte. Soll gefärbt werden, gilt grundsätzlich: keinen zu dunklen Grundton wählen. Auch wenn er der echten Haarfarbe aus jungen Jahren entsprechen würde, macht er mit über 60 höchstwahrscheinlich älter. Eine hellere und wärmere Nuance wäre also vorzuziehen. Sonnige Strähnchen und warme, farbige Reflexe im Haar ziehen den Blick außerdem von eventuellen Fältchen weg und tragen zu einem jüngeren Aussehen bei.
Die Pflege der Kurzhaarfrisur ab 60

Welche Möglichkeiten für den Schnitt bestehen, hängt natürlich von der Haarstruktur ab: Handelt es sich volles oder dünnes, widerspenstiges oder aalglattes, trockenes oder fettiges Haar? Hier empfiehlt sich sicher die individuelle Beratung durch den Friseur. Aber mit und nach den Wechseljahren hat sich die Struktur der Haare vermutlich generell verändert. Möglicher Weise ist die Haarpracht trockener geworden. Oft wird auch über (hormonell bedingten) Haarausfall geklagt. Im Regelfall sind Haare und Kopfhaut jetzt pflegebedürftiger.
Eine moderne Kurzhaarfrisur ist auch in der Pflege praktisch. Und: Durch den regelmäßigen Haarschnitt können Spliss und andere Schädigungen reduziert werden, dünnes Haar wird unter Umstanden wieder fülliger, besonders wenn nach dem Waschen mit einer sanften Bürste Volumen hinein geföhnt wird.
Auch bei kurzen Haaren sollte allerdings nicht auf de erforderliche Pflege verzichtet werden. Milde bis reichhaltige Shampoos, eventuell eine Pflegespülung, von Zeit zu Zeit eine Haarpackung können Wunder wirken. Friseure und Drogeriemärkte halten vielfältige Serien für jede Haar-Konstitution bereit, auch für reifes und speziell für graues Haar. Für das Problem „Haarausfall“ gibt es verschiedene Präparate, meist auf Coffein-Basis. Bei starkem Haarausfall aber ist wohl der Besuch beim Arzt nicht zu vermeiden.
In bester Gesellschaft: Promis ab 60 mit Kurzhaarfrisuren
Mit einer trendigen Kurzhaarfrisur befinden sich Frauen über 60 übrigens in bester Gesellschaft:
Wer kennt nicht Jamie Lee Curtis, schon immer die Kurzhaar-Ikone an sich, die ihren typischen Pixie Cut heute selbstbewusst in Grau trägt. Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, in den 1980er Jahren berüchtigt für punkige Haartrachten, zeigte sich 2019 anlässlich ihres 60. Geburtstages mit einem sehr natürlichen kurzen Stufenschnitt. Helen Mirren präsentierte sich in den letzten Jahren sogar mit unterschiedlichen Variationen zwischen Pixie und Bob – zeitweise mit schlohweißem Haar. Glenn Close war ebenfalls schon mit Bob und glatt zurück geföhnten kurzen Haaren zu sehen.
Als Vertreterinnen des Bob in Deutschland können unter anderen Senta Berger und Uschi Glas genannt werden.
Weibliche Prominente, die in der Öffentlichkeit sichtbar sind, entscheiden sich offenbar auch aus folgendem Grund für Kurzhaarfrisuren für Frauen ab 60: weil sie jünger machen.